Interdisziplinäre Friedensforschung

Die Friedensforschung kann im 21. Jahrhundert bereits auf zahlreiche internationale Statistiken zur Friedlichkeit der Länder weltweit und zu einigen sozialen und psychologischen Indikatoren in diesen Ländern zugreifen.

Insoferne geht es in Zukunft darum, Forschungsergebnisse interdisziplinär zu diskutieren, und interdisziplinär neue Forschungsthemen anzuregen. Wichtig erscheint dabei der Austausch mit

  • Politische Psychologie: Wie beeinflussen Erziehungsstile die Friedlichkeit von Ländern (Thema Körperstrafe)? Wie ist die Kindheit der Kriegstreiber verlaufen?
  • Gender Studies: in welchen Kulturen prägen sich gewalttätige Männlichkeiten aus - in welchen "caring Masculinities"? Wie beeinflussen Väter und Mütter friedliche Männlichkeit und friedliche Weiblichkeiten?
  • Pädagogik: kann Friedenspädagogik heutzutage die Ergebnisse der internationalen Friedensindizes (Global Peace Index, Positive Peace Index) stärker in die Friedenserziehung einfließen lassen?
  • Kultur- und Sozialanthropologie: wo und wie haben sich friedliche Gesellschaften entwickelt?
  • Religionswissenschaften / Theologie: Welchen Einfluss haben Religionen auf die Friedlichkeit von Gesellschaften?
  • Publizistik und Kommunikationswissenschaften: gefährdet Gewalt in den Medien eine gesellschaftliche Kultur des Friedens?

Dazu demnächst mehr (Webseite under construction)

Franz Jedlicka

Postgraduate Student an der Universität Wien


Globaler Index bezüglich der Körperstrafe

Um den Faktor Gewalt in der Erziehung mit der Friedlichkeit von Ländern besser vergleichen zu können, vor allem mit dem Global Peace Index, habe ich aufgrund der Listen der "Global Initiative to End Corporal Punishment" versucht, eine Rangreihung der Länder in Bezug auf die Kinderschutzgesetze zu erstellen: Den "Global Children´s Safety Index".

Er ist auf Researchgate als Download verfügbar.

Welt Empathieindex


Digitales Peacebuilding

 Unter dem Begriff "Digital Peacebuilding" werden Info-Tools, Datensets und Kommunikationstools vorgestellt und entwickelt, die bei Peacebuilding Prozessen helfen können. Es gibt auch einige Online Kurse dazu.

Was bedeutet "Kultur der Gewalt"?

Faktoren einer Kultur der Gewalt sind:

* mangelnder Kinderschutz vor körperlicher Gewalt in der Erziehung

* mangelnde Gleichberechtigung von Frauen

* Gewalt und mangelnde Rechte gegen LGBTIQ+ Personen

* mangelnde Umsetzung der Menschenrechte

* Gewalt in den Medien (Filme, Serien, Nachrichten, Online-Videos, Songtexte)

Was ist Peace Mainstreaming?

 Peace Mainstreaming ist ein Begriff von Franz Jedlicka, Soziologe und Friedensforscher in Österreich.

  • Es ist eine Peacebuilding-Strategie die eine nachhaltige Friedlichkeit in einer Gesellschaft / Region erreichen will, keine Konfliktlösungs-Methode. 
  • Es umfasst Bemühungen, direkte und strukturelle Gewalt in möglichst allen gesellschaftlichen Bereichen zu reduzieren um friedliche Gesellschaften zu formen, wobei bereits bei einer gewaltfreien Erziehung von Kindern und der Verhinderung von häuslicher Gewalt begonnen werden muss.
  • Es ruft dazu auf, in verschiedensten Politikbereichen eines Landes von den friedlichsten Gesellschaften zu lernen, wie sie im Global Peace Index gelistet sind.
Die Hauptthemen im Peace Mainstreaming sind
  • gewaltfreie Erziehung / Sicherheit der Frauen / friedliche Männlichkeiten / Gleichberechtigung / Demokratie und Partizipation / die Rechte von Minderheiten / die Reduzierung von Ungleichheit / Armutsbekämpfung / ein inklusives Gesundheitssystem / eine inklusive Sozialpolitik / ein inklusives Bildungssystem / Säkularisierung / Verringerung von Korruption / Meinungs- und Pressefreiheit / stabile Regierungen / Umweltschutz