Die Friedensforschung kann im 21. Jahrhundert bereits auf zahlreiche internationale Statistiken zur Friedlichkeit der Länder weltweit und zu einigen sozialen und psychologischen Indikatoren in diesen Ländern zugreifen.
Insoferne geht es in Zukunft darum, Forschungsergebnisse interdisziplinär zu diskutieren, und interdisziplinär neue Forschungsthemen anzuregen. Wichtig erscheint dabei der Austausch mit
- Politische Psychologie: Wie beeinflussen Erziehungsstile die Friedlichkeit von Ländern (Thema Körperstrafe)? Wie ist die Kindheit der Kriegstreiber verlaufen?
- Gender Studies: in welchen Kulturen prägen sich gewalttätige Männlichkeiten aus - in welchen "caring Masculinities"? Wie beeinflussen Väter und Mütter friedliche Männlichkeit und friedliche Weiblichkeiten? Welchen Einfluss hat Gewalt und Diskriminierung von LGBTIQ+ Personen auf die friedlichkeit von Ländern?
- Pädagogik: kann Friedenspädagogik heutzutage die Ergebnisse der internationalen Friedensindizes (Global Peace Index, Positive Peace Index) stärker in die Friedenserziehung einfließen lassen? Wie können Elternseminare über gewaltfreie Kindererziehung die Friedlichkeit eines Landes fördern.
- Kultur- und Sozialanthropologie: wo und wie haben sich friedliche Gesellschaften entwickelt?
- Religionswissenschaften / Theologie / Secular Studies: Welchen Einfluss haben Religionen auf die Friedlichkeit von Gesellschaften? Werden alle Formen der Gewalt eher in säkularen Ländern verboten?
- Publizistik und Kommunikationswissenschaften: gefährdet Gewalt in den Medien eine gesellschaftliche Kultur des Friedens? Welchen Einfluss haben Social Media Plattformen und gewalttätige Computerspiele?
- Rechtswissenschaften: Wie beeinflusst die Rechtssprechung eines Landes dessen Friedlichkeit?
- Psychologie: Wie kann eine Kultur der Empathie durch nonverbale Kommunikationsmodelle gefördert werden? Wie ist Versöhnung möglich, wie die Bewältigung von Kriegstraumata?
Updates dazu gibt es laufend auf Linkedin , Researchgate, X.com und Facebook, sowie auf dem SDG 16 Podcast, der auch auf Spotify, Amazon Podcasts und Youtube Music verfügbar ist.
Postgraduate Student an der Universität Wien
Keine Kommentare:
Neue Kommentare sind nicht zulässig.