Peace Mainstreaming, ein Begriff der vom Friedensforscher Franz Jedlicka geprägt wurde, ist eine langfristige Friedensstrategie, die innerhalb eines Landes stattfinden sollte, wenn die politische Kräfte in diesem Land bestrebt sind, das Land stabiler und friedlicher zu machen. Es ist jedoch keine Konfliktregelungsmethode zwischen zwei Ländern.
Peace Mainstreaming bedeutet einerseits, Gewalt, Unterdrückung und Diskriminierung in allen gesellschaftlichen Bereichen zu erkennen und zu reduzieren. Andererseits bedeutet es, eine Kultur der Empathie zu fördern, indem das Prinzip der gewaltfreien Konfliktlösung in möglichst vielen gesellschaftlichen Bereichen propagiert und eingeübt wird. Außerdem müssen friedliche Männlichkeitsideale gefördert werden.
Am wichtigsten für den ersten Bereich ist ein Verbot aller Formen der Gewalt, beginnend mit dem Verbot von Gewalt in der Kindererziehung und der Gewalt gegen Frauen (Legislation-Peace Nexus). Wichtig für den zweiten Teil ist es, Kommunikationsmodelle bekannt zu machen und zu üben, die von einem aufmerksamen Zuhören gekennzeichnet sind (z.B. Empathiekreise). Nur so kann menschliches Leid erkannt und eine geeignete Hilfe geleistet werden. Eine gewaltfreie Männlichkeit kann durch die Förderung aktiver Vaterschaft erreicht werden, aber auch durch eine Steigerung der Anzahl von Männern in sozialen Berufen und Gesundheitsberufen (caring masculinities).
Demnächst werden Übersetzungen des vor kurzem veröffentlichten englischen Ebooks erscheinen, voraussichtlich auf https://franzjedlicka.wordpress.com und auf https://sites.google.com/view/peace-studies/